Galgen Vranov
PositionLand/Region Jihomoravský kraj, Bezirk Znojmo, Gemeinde Vranov nad Dyjí
33 N 560249 / 5416139 UTM/WGS84
BeschreibungObjektbeschreibung
Eine im Grundriß rechteckige, aus Bruchsteinen errichtete Umfassungsmauer ist noch vom ehemaligen Galgen bei Vranov nad Dyjí (Frain an der Thaya) erhalten.1 In der Mitte soll sich ein Loch befunden haben, in dem der Galgenpflock steckte.2 Hinrichtungen an Galgenpflöcken fanden speziell in Österreich im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert, aber nicht mehr öffentlich sondern in Gefängnissen statt. Ich halte es daher für wahrscheinlicher, daß früher zwei oder vier Pfeiler (eventuell hölzerne Balken?) aus der Mauer ragten, die mit Balken verbunden wurden. Die Mauer ist an manchen Stellen bis auf Bodenniveau abgewittert, daher kann man auch nicht mehr entscheiden, ob eine Eingangstüre vorhanden war. Von der Bauform und auch den Dimensionen her ähnelt der Galgen stark jenen bei Rožmberk und Třebič.

Historischer Kontext
Im Jahr 1739 fand eine, im darauffolgenden Jahre zwei Hinrichtungen durch den Henker von Nikolsburg statt.3 Es wird eine Sage von einem Hingerichteten erzählt, der am Abend, mit seinem eigenen abgeschlagenen Kopf unter dem Arm, beim Galgen herumspukt.4

Standort und Lage
Verläßt man Vranov Richtung Znojmo (Znaim), so findet man den Galgen in der letzten Kehre der Serpentinenstraße, die vom Thayatal auf die Hochebene führt. Der Galgen war vermutlich, den damaligen unbewaldeten Zustand des Galgenhügels vorausgesetzt, vom rund 850 Meter entfernten Schloß aus sichtbar.
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1 Die Bauform einer rechteckigen, und nicht runden, Umfassungsmauer ist bei Galgen selten. Sie ist z.B. auch beim Galgen bei Bauzen angewandt worden (siehe [Fröli46]).
2 [Tomas43; S. 34]
3 [Brbka98; S. 29]
4 [Tomas43; S. 34]

Literatur: [Tomas43; S. 34]
Bilder/Plan
12.06.2004Planskizze

© Stefan Lefnaer 14.03.2015